Wie viel kostet eine SWIFT Überweisung?
Du möchtest Geld ins Ausland überweisen und bist auf den Begriff SWIFT gestoßen? Dann bist du hier genau richtig. Eine SWIFT-Überweisung ist eine gängige Methode, um international Geld zu versenden, aber sie kann auch mit einigen Kosten verbunden sein. In diesem Artikel nehmen wir die Gebührenstruktur genau unter die Lupe und zeigen dir, worauf du achten musst, um nicht unnötig viel Geld zu bezahlen.
Was ist eigentlich eine SWIFT-Überweisung und warum brauche ich sie?
SWIFT steht für "Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication". Es ist im Grunde ein riesiges Netzwerk, das Banken weltweit nutzen, um sichere Nachrichten über Geldtransfers auszutauschen. Stell dir vor, jede Bank hat eine eigene Telefonnummer. SWIFT ist das Telefonbuch, das es ihnen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren und Geld sicher zu bewegen.
Wenn du Geld ins Ausland schickst, insbesondere an eine Bank, die nicht in deinem eigenen Land oder in der Eurozone ansässig ist, ist eine SWIFT-Überweisung oft die einzige Möglichkeit. Das liegt daran, dass nicht alle Banken direkte Partnerschaften haben oder Teil desselben Zahlungssystems sind. SWIFT fungiert also als eine Art "Übersetzer" und Vermittler, um sicherzustellen, dass dein Geld sicher am Ziel ankommt.
Die versteckten Kosten: So setzt sich der Preis einer SWIFT-Überweisung zusammen
Eine SWIFT-Überweisung ist leider nicht immer günstig. Die Kosten können sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzen, die wir uns jetzt genauer ansehen:
- Gebühren deiner Bank: Deine Bank erhebt eine Gebühr für die Initiierung der SWIFT-Überweisung. Diese Gebühr variiert stark von Bank zu Bank und hängt oft von deinem Kontomodell ab. Einige Banken bieten günstigere Konditionen für Premium-Kunden. Achte darauf, die Gebühren deiner Bank vorab zu prüfen!
- Gebühren der Empfängerbank: Auch die Bank des Empfängers kann Gebühren für den Empfang des Geldes erheben. Diese Gebühren sind oft schwer vorherzusagen, da sie von den internen Richtlinien der jeweiligen Bank abhängen.
- Gebühren von Korrespondenzbanken: Hier wird es kompliziert. Oftmals geht das Geld nicht direkt von deiner Bank zur Bank des Empfängers. Stattdessen werden sogenannte Korrespondenzbanken zwischengeschaltet. Diese Banken erheben ebenfalls Gebühren für ihre Dienstleistungen. Die Anzahl der beteiligten Korrespondenzbanken kann variieren und somit auch die Gesamtkosten beeinflussen.
- Wechselkursaufschlag: Wenn du Geld in einer anderen Währung überweist, wird ein Wechselkurs angewendet. Viele Banken erheben einen Aufschlag auf den offiziellen Wechselkurs, um daran zu verdienen. Vergleiche die Wechselkurse verschiedener Anbieter, um nicht zu viel zu bezahlen!
- SWIFT-Gebühren: SWIFT selbst erhebt keine Gebühren für die Nutzung des Netzwerks. Die Kosten, die oft als "SWIFT-Gebühren" bezeichnet werden, sind in der Regel die Gebühren der beteiligten Banken, die das SWIFT-Netzwerk nutzen.
Wichtig: Die Gesamtkosten einer SWIFT-Überweisung können sich summieren und überraschend hoch sein. Es ist daher ratsam, sich vorab über alle potenziellen Kosten zu informieren.
Wer zahlt was? Die Bedeutung von "OUR", "SHA" und "BEN"
Bei einer SWIFT-Überweisung hast du in der Regel die Möglichkeit, zu wählen, wer die Gebühren bezahlt. Hier kommen die Begriffe "OUR", "SHA" und "BEN" ins Spiel:
- OUR (Alle Gebühren zu Lasten des Auftraggebers): Du übernimmst alle Gebühren, sowohl die deiner Bank als auch die der Empfängerbank und aller zwischengeschalteten Korrespondenzbanken. Dies ist oft die teuerste Option, aber sie garantiert, dass der Empfänger den vollen Betrag erhält.
- SHA (Gebühren teilen): Du zahlst die Gebühren deiner Bank, während der Empfänger die Gebühren seiner Bank und aller Korrespondenzbanken trägt. Dies ist die gängigste Option.
- BEN (Alle Gebühren zu Lasten des Begünstigten): Der Empfänger trägt alle Gebühren. Dies ist selten die bevorzugte Option, da der Empfänger möglicherweise nicht alle Gebühren kennt und der überwiesene Betrag entsprechend reduziert wird.
Die Wahl zwischen OUR, SHA und BEN hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Vereinbarungen mit dem Empfänger ab. Wenn es wichtig ist, dass der Empfänger einen bestimmten Betrag erhält, ist "OUR" die beste Wahl. Wenn du Kosten sparen möchtest und der Empfänger bereit ist, Gebühren zu übernehmen, ist "SHA" eine gute Option.
Alternativen zur SWIFT-Überweisung: Gibt es günstigere Wege?
Glücklicherweise gibt es heutzutage einige Alternativen zur klassischen SWIFT-Überweisung, die oft günstiger und schneller sind:
- Online-Geldtransferdienste (z.B. Wise, Remitly, WorldRemit): Diese Dienste haben sich auf internationale Geldtransfers spezialisiert und bieten oft deutlich günstigere Wechselkurse und niedrigere Gebühren als traditionelle Banken. Sie nutzen oft lokale Bankkonten, um das Geld zu versenden, wodurch Korrespondenzbankgebühren vermieden werden.
- PayPal: PayPal ist eine bequeme Option für kleinere Beträge, aber die Gebühren für internationale Transaktionen können hoch sein.
- Western Union/MoneyGram: Diese Dienste sind gut etabliert und bieten ein breites Netzwerk von Filialen, aber die Gebühren können ebenfalls hoch sein.
- SEPA-Überweisungen: Wenn du Geld innerhalb der Eurozone überweisen möchtest, sind SEPA-Überweisungen die beste Wahl. Sie sind in der Regel kostenlos oder sehr günstig.
Bevor du eine SWIFT-Überweisung in Auftrag gibst, solltest du die Kosten und Vorteile der verschiedenen Alternativen sorgfältig abwägen.
So sparst du Geld bei einer SWIFT-Überweisung: Tipps und Tricks
Auch wenn SWIFT-Überweisungen oft teuer sind, gibt es einige Möglichkeiten, die Kosten zu senken:
- Vergleiche die Gebühren verschiedener Banken: Die Gebühren für SWIFT-Überweisungen können sich von Bank zu Bank stark unterscheiden. Hole dir Angebote von verschiedenen Banken ein, bevor du eine Entscheidung triffst.
- Nutze Online-Geldtransferdienste: Wie bereits erwähnt, bieten Online-Geldtransferdienste oft deutlich günstigere Konditionen als traditionelle Banken.
- Wähle die richtige Option für die Gebührenverteilung: Überlege dir genau, wer die Gebühren tragen soll. In vielen Fällen ist "SHA" die günstigste Option.
- Vermeide unnötige Korrespondenzbanken: Erkundige dich bei deiner Bank, ob es möglich ist, die Anzahl der beteiligten Korrespondenzbanken zu reduzieren.
- Achte auf den Wechselkurs: Vergleiche die Wechselkurse verschiedener Anbieter, um nicht zu viel für den Währungsumtausch zu bezahlen.
- Überweise größere Beträge: Die Gebühren für SWIFT-Überweisungen sind oft pauschal. Daher kann es günstiger sein, größere Beträge in einer einzigen Transaktion zu überweisen.
- Verhandle mit deiner Bank: Wenn du regelmäßig SWIFT-Überweisungen tätigst, kannst du versuchen, mit deiner Bank Sonderkonditionen auszuhandeln.
SWIFT-Überweisung: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hier ist eine kurze Anleitung, wie du eine SWIFT-Überweisung in Auftrag gibst:
- Sammle alle notwendigen Informationen: Du benötigst den Namen und die Adresse des Empfängers, die Bankverbindung des Empfängers (Kontonummer oder IBAN) und den SWIFT/BIC-Code der Empfängerbank.
- Gehe zu deiner Bank oder nutze Online-Banking: Du kannst die Überweisung entweder persönlich in einer Filiale deiner Bank in Auftrag geben oder online über dein Online-Banking-Konto.
- Fülle das Überweisungsformular aus: Gib alle erforderlichen Informationen in das Überweisungsformular ein. Achte darauf, dass alle Angaben korrekt sind, um Verzögerungen oder Fehler zu vermeiden.
- Wähle die Option für die Gebührenverteilung: Wähle zwischen "OUR", "SHA" und "BEN".
- Bestätige die Überweisung: Überprüfe alle Angaben sorgfältig und bestätige die Überweisung.
- Bewahre den Überweisungsbeleg auf: Bewahre den Überweisungsbeleg als Nachweis auf.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Wie lange dauert eine SWIFT-Überweisung? In der Regel dauert eine SWIFT-Überweisung zwischen 1 und 5 Werktagen. Die genaue Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den beteiligten Banken, den Währungen und den Feiertagen.
- Was ist der Unterschied zwischen IBAN und SWIFT/BIC? IBAN (International Bank Account Number) ist eine standardisierte Kontonummer, während SWIFT/BIC (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication/Bank Identifier Code) ein eindeutiger Code zur Identifizierung einer Bank ist.
- Was passiert, wenn ich falsche Informationen angebe? Falsche Informationen können zu Verzögerungen oder sogar zum Scheitern der Überweisung führen. Stelle daher sicher, dass alle Angaben korrekt sind.
- Kann ich eine SWIFT-Überweisung stornieren? Ob du eine SWIFT-Überweisung stornieren kannst, hängt von den Richtlinien deiner Bank ab. In der Regel ist eine Stornierung nur möglich, solange das Geld noch nicht versendet wurde.
- Was sind Korrespondenzbanken? Korrespondenzbanken sind Banken, die im Auftrag anderer Banken Transaktionen abwickeln, insbesondere wenn die Banken keine direkte Geschäftsbeziehung zueinander haben.
Fazit
SWIFT-Überweisungen sind ein notwendiges Übel, wenn es um internationale Geldtransfers geht, besonders außerhalb der Eurozone. Durch das Verständnis der Gebührenstruktur und die Berücksichtigung von Alternativen kannst du jedoch die Kosten minimieren und sicherstellen, dass dein Geld sicher und effizient am Ziel ankommt. Informiere dich gründlich und wähle die Option, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt.